Zum dritten Mal luden die Schachfreunde Wilstermarsch, am vergangenen Samstag, zu ihrem Holz-Säger-Bier Pokal, der sich schon in den Vorjahren großer Begeisterung erfreute. Ein 4er Mannschaftsturnier, das in Schleswig-Holstein seinesgleichen sucht.
Auf der einen Seite steht wie auf jedem Turnier der kompetetive Aspekt; sein Bestes geben um am Ende mit dem 1. Platz nach Hause reisen zu können.
Auf der anderen Seite, und das ist ein nicht minder wichtiger Aspekt, die Atmosphäre, das Zusammenkommen, die Pflege von Freundschaften, unterm Strich ein freudiges, geselliges Aufeinandertreffen der "Randgruppe" Schachspieler.
(Immer dabei vom Team "Wacken" Gerhard Ihlenfeld und Dirk Martens)
So haben wir uns sehr über die insgesamt 12 teilnehmenden Mannschaften gefreut. Viele Mannschaften waren in ähnlicher Besetzung in den Vorjahren schon dabei und wussten daher, was auf sie zukommen würde. Einige wenige, wie zum Beispiel das Team "Team Hut Ab!", einie Kombination von Spielern des Lübecker SV und dem SV Bad Oldesloe, waren das erste Mal dabei und hatten nichts weiter als die höchsten Erwartungen an uns, die Ausrichter. Diese konnten wir hoffentlich auch erfüllen.
Aber wie kommt man denn jetzt eigentlich auf den Namen Holz-Säger-Bier Pokal und das in Verbindung mit einem Schachturnier ?
Der Schachsport hat sich über die vergangenen Jahrzehnte weiterentwickelt und sich der Gesellschaft angepasst. Schach ist mittlerweile viel mehr als ein Hobby, dass in einem Hinterraum in der Kneipe um die Ecke gespielt wird. Das ist aber kein Grund dafür, dass Lieblingsgebräu der Menschen völlig aus dem Schachspiel zu streichen. Sitzen wir nicht alle gerne mit einem Bier zusammen und genießen gehaltvolle Unterhaltungen ?
(Runde 5 Holstein Quickborn (links) gegen "Team Hut Ab! (rechts))
Bei dem Holz-Säger-Bier handelt es sich um "ein besonders schönes Brauverfahren mit erlesenen Rohstoffen, sowie der Einsatz von Spezialmalz bestimmen den frischen, feinherben Geschmack unserer Biere. Die Besonderheit und zugleich die Innovation liegt im schonenden Brauverfahren, insbesondere in der "Würze kochen" - so sagt es zumindest der Hersteller. Ich glaube ein Großteil der Turnierbesucher kann das mittlerweile auch so unterschreiben.
Um den Bogen zum Turnier zurück zu schlagen, kommen wir zu den Teilnehmern. Favorisiert und mit dem Ziel "Titelverteidigung" kam eine 4 Mann Truppe des Hamburger Schachklubs "Drei Engel für Julian". Mit Malte Colpe (DWZ: 2411 - Rang 155 der "aktiven Deutschen), seines Zeichens Internationaler Meister, schickte der HSK wieder mal den nominell stärksten Spieler ins Rennen. Mit einem Teamrating von fast 2200 Punkten war das Quartett um 400 Punkte höher eingestuft als die Spieler aus Blankenese. Auf Setzlistenplatz 3 rangierte die kombinierte Truppe aus Lübeck und Bad Oldesloe um den Mannschaftsführer Max Marian Dörp (Team Rating: 1708).
Es wäre schon ein mittelgroßes Wunder notwendig um den HSK in die Schranken zu weisen. Diese bewiesen über 7 Runden Schnellschach aber eindrucksvoll mit 7 Mannschaftssiegen und 24 Brettpunkten, von 28 möglichen, dass sie nicht umsonst an 1. gesetzt waren.
So gratulieren wir dem HSK um, IM Malte Colpe (6,5/7), Julian Grötzbach (7/7), Kevin Weidmann (6,5/7) und Bernhard Jürgens (4/7). Herzlichen Glückwunsch zur Titelverteidigung!
Platz 2 belegt das Team "Team Hut Ab!" mit 11 Mannschaftspunkten. Damit konnten sie ihren Setzlistenplatz sogar noch um einen verbessern. Herzlichen Glückwunsch!
Auf Rang 3 folgt die SchVgg Blankenese die am Ende immerhin 9 Mannschaftspunkte und 16 Brettpunkte ihr eigen nennen konnten. Herzlichen Glückwunsch.
Das beste Jugendteam stellten die SF Hamburg, die sich mit 4 Brettpunkten vor den Jugendlichen aus Segeberg platzieren konnten.
Das beste, dieses Jahr leider auch einzige, Frauenteam stellten wir selber, die Schachfreunde Wilstermarsch. Man konnte aber, den oftmals nominell übermächtigen Gegnern, den einen oder anderen Brettpunkt und insgesamt auch 5 Mannschaftspunkte abnehmen.
(So sehen glückliche Teilnehmer aus, die ein schönes Turnier und vielleicht auch das eine oder andere Bier genossen haben)
Abschließend möchten wir uns bei allen angereisten Teilnehmern und Helfern bedanken. Ohne euer Dasein wäre der Abend nur halb so gut geworden. Ich hoffe man sieht sich im nächsten Jahr, dann zur vierten Auflage des Holz-Säger-Bier Pokals, wieder.
Bis dahin könnt ihr nachfolgend auch durch die Berichte einiger teilnehmender Teams stöbern.
Bericht des Hamburger SK:
Der Holz-Säger-Bier-Pokal ist – sagen wir mal - ANDERS.
Am Samstag, dem 28.10.2017 trafen sich in St. Margarethen (ca. 15 Km hinter Itzehoe) 12 Teams, um die dritte Auflage dieses sehr geselligen Turnieres zu zelebrieren. Bei der Namensbildung war den Mannschaften freie Hand gelassen, und so kamen neben den „Bremer Stadtmusikanten“ und dem „Team Wacken“ auch das „Team Hut ab“ und „Drei Engel für Julian“ ans Brett. Letzteres setzte sich aus Malte Colpe, Julian Grötzbach, Kevin Weidmann und Bernhard Jürgens zusammen.
Im letzten Jahr hatten sie in leicht veränderter Besetzung das Turnier gewonnen. Nun wurde das Team mit Malte nochmals verstärkt. Jedoch, wie bereits angedeutet, stand das Schachspiel gar nicht so sehr im Vordergrund. Es war die Geselligkeit, um die es an diesem Abend ging. Schon vor der 1. Runde gab es ein Bier. Wer sich darüber wundert, der möge bitte noch einmal den Namen des Turnieres lesen. Neben den Bremern war Hamburg übrigens noch mit einem Blankeneser Team und zwei Mannschaften der Schachfreunde vertreten. Die anderen sieben Teams kamen aus Schleswig-Holstein. Und sehr schnell gab es übergreifende Kontakte allerorts. Als während einer Runde Gesprächsbedarf zwischen zwei Mannschaften bestand, wurden die Akteure von den anderen Teams nicht etwa zur Ordnung gerufen, nein, man beteiligte sich über die Tische hinweg konstruktiv an dem Gespräch.
Auch das Mitteilen von Zwischenergebnissen aus den jeweiligen Begegnungen (Zitat aus dem Duell Segeberg – Team Hut ab: „Ich hab Deine Mudda mattgesetzt!“) trug sehr zur allgemeinen Erheiterung bei. Mit viel Leidenschaft richteten die Schachfreunde Wilstermarsch das Turnier aus. In der Küche wurden Würstchen, Kuchen, Getränke und natürlich Bier verkauft. Es wurde im wahrsten Sinne des Wortes ein Fass aufgemacht, die meisten der Gespräche wurden bei einem schönen Glas Hopfenblütentee geführt.
In der letzten Runde durfte der Berichterstatter (ich spielte inkognito für ein schleswig-holsteinisches Team) am Spitzenbrett gegen Malte antreten. Unter kuriosen Umständen kam es zur Konstellation K+S+L gegen K zu Maltes Gunsten. Die im Raum stehende Frage, ob Malte mit dieser Figurenkonstellation mattsetzen kann, wurde von ihm eindrucksvoll mit Ja beantwortet. Am Ende konnte das Team „Drei Engel für Julian“ souverän seinen Titel mit 14-0 MP verteidigen. Bester Spieler wurde Julian mit 7 aus 7. Ein Turnier, dessen geselliger Wert gar nicht hoch genug eingestuft werden kann.
Veröffentlicht am 03 Nov 2017 von Christian Zickelbein, Bericht von Nils Altenburg