Die Deutsche Uni-Meisterschaft im Schnellschach 2024 bot nicht nur hochklassiges Schach, sondern auch einen Veranstaltungsrahmen, der seinesgleichen sucht. Im prachtvollen „Ballroom“ des Berliner Luxushotels Titanic fanden sich Spieler aus ganz Deutschland und darüber hinaus ein, um bei einem Turnier teilzunehmen, das gleichermaßen durch seine Organisation, Technik und Atmosphäre beeindruckte.
Für die Live-Übertragung der Partien reiste Anke und Björn bereits einen Tag vor dem Turnier an. Insgesamt 65 DGT-Bretter wurden aufgebaut, verkabelt und getestet, um sicherzustellen, dass jede Partie reibungslos live übertragen werden konnte. Die Technik lief wie ein Uhrwerk und wurde von Spielern und Zuschauern gleichermaßen als Highlight gelobt.
Am Samstag standen neun Runden Schnellschach auf dem Programm, und die Teilnehmer erlebten ein Turnier, das von Beginn an von Perfektion und einer Prise Humor geprägt war. Hauptschiedsrichter ISR Jonathan Born eröffnete das Event mit einer klaren Ansage: „Handys sind im Spielsaal natürlich nicht erlaubt. Wer das noch nicht verstanden hat, möge sie bitte zur Garderobe bringen.“ Die daraufhin entstehende Bewegung im Saal sorgte für einige Lacher und zeigte, dass selbst ein hochprofessionelles Turnier Raum für Leichtigkeit bietet.
Großmeister Hagen Poetsch, der seinen Abschluss in Wirtschaftsmathematik frisch in der Tasche hat, wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Mit 6,5 Punkten setzte er sich souverän durch und sicherte sich den Titel des Deutschen Uni-Meisters im Schnellschach. Besonders beeindruckt zeigte er sich vom Veranstaltungsort: „Sowas habe ich nicht erwartet. Das ist hier wirklich viel schöner als an vielen Orten, wo ich gespielt habe.“
Bei den Frauen triumphierte FM Lara Schulze. Die 22-jährige Nationalspielerin und Wirtschaftspsychologiestudentin überzeugte mit 5,5 Punkten und verwies WIM Antonia Ziegenfuß dank besserer Feinwertung auf Platz zwei. „Schon als ich hier reinkam, dachte ich: Wow! Ein Titel, der mir viel bedeutet“, sagte sie nach ihrem Sieg.
Auch internationale Teilnehmer wie IM Bitan Banerjee aus Indien, derzeit Researcher an der TU Dresden, lobten das Turnier. „So viel Professionalität habe ich nicht erwartet“, erklärte er und hob die „super Location“ sowie die Live-Übertragung aller Partien hervor.
Paul Meyer-Dunker Präsident des Berliner Schachverbandes schrieb: Am Samstag richteten wir gemeinsam mit unseren Partner*innen vom Hochschulsport Humboldt-Universität zu Berlin die Deutsche Unimeisterschaft aus. Das Turnier lief toll, war hervorragend organisiert und insgesamt ein voller Erfolg. Ich fürchte es wird eine Weile dauern, bis wir Schach mal wieder in so einem Ambiente spielen werden.
Vielen Dank an Christoph Barth als Orgachef des Hochschulsports und seine vielen Helferinnen und Helfer, Jonathan Born und Carsten Haase als Schiedsrichter sowie Anke Behrend und Björn Behrend für die atemberaubend zuverlässige Live-Übertragung aller (!) Turnierpartien auf ihren Vereinseigenen DGT-Brettern!